Das Investment in Kunstobjekte verbindet Rendite mit Leidenschaft. Obwohl auch das Kunstinvestment nicht ohne Risiken auskommt, ist es dennoch weniger schwankungsintensiv als der Aktienmarkt. Deshalb wird die Investition in Sachwerte wie Gemälde oder Kunstobjekte oftmals als Alternative zum klassischen Investment betrachtet. Und obwohl man über Kunst streiten kann, hat sie dennoch ihren Wert, der sich nicht leugnen lässt.
Bereits seit den 1980er-Jahren entwickelt sich der Kunstmarkt weiterhin zum Kapitalmarkt. Die Tendenz hin zu zeitgenössischer Kunst steigt. Auch die zunehmenden Preise von Gemälden und die hohe Nachfrage stehen stellvertretend für das wachsende Interesse in der Kunstszene. Ein deutlicher Anstieg der Nachfrage ist vor allem in Ländern wie China, Indien und Katar zu beobachten.
Kunst: Eine interessante Möglichkeit zur Investition
Die Investition in Kunstobjekte ist eine langfristige Investitionsmöglichkeit für Kunstliebhaber, die neben des reinen Wertgewinns den individuellen Wert des Objekts zu schätzen wissen. Denn anders als bei dem Investment in Aktien stören sich nur wenige Kunstliebhaber daran, wenn das gute Stück zwischenzeitlich an Wert verliert – weil der ideelle Wert erhalten bleibt. Jedes Gemälde oder Kunstobjekt ist einzigartig, so wie sein Besitzer.
Zusätzlich zu dem ideellen, aber auch dem tatsächlichen Wert des Kunstobjekts stellt das Kunstinvestment ein Investment in das eigene Image dar. Denn großzügige Sammler genießen in der Kunstszene eine entsprechend hohe Anerkennung. Deshalb interessieren sich längst nicht mehr nur Privatpersonen für den Kauf von Kunstwerken. Auch für Unternehmen stellt sie eine interessante Möglichkeit der Investition dar, die durch steuerrechtliche Vorteile für die eigene Firma zu überzeugen weiß. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheinen mag, stellen solche Kunstobjekte für manche Unternehmen weitaus mehr als ein Investment dar. Besonders Gemälde stehen gleichzeitig für die Bindung von Mitarbeitern und Kunden. Durch ein ästhetisches Gemälde können Eingangshallen, Besprechungsräume oder anderen Räumlichkeiten ansprechend gestaltet werden. Und das trägt ebenfalls zu einem gewissen Wohlbefinden während der Arbeitszeit bei.
Kunstobjekte: Für wen lohnt sich das Investment?
Wer plant, in Kunstobjekte zu investieren, sollte sich vorab durch eine Kunstberatung entsprechend beraten lassen. Auch wenn die Kunstinvestition nicht den hohen Schwankungen des Finanzmarktes unterliegt, handelt es sich dennoch um ein Investment. Und jedes Investment geht mit einem gewissen Risiko einher. Ein wichtiger Punkt, der in der Kunstberatung besprochen werden sollte, ist, wie die bestehenden Risiken nach Möglichkeit minimiert werden können. Dieser Punkt ist besonders dann wichtig, wenn die Investition in Kunstobjekte in erster Linie als Geldgeschäft betrachtet wird und weniger aus Liebe zur Kunst.
Außerdem sollte beachtet werden, dass das Investment in Kunstobjekte langfristig zu betrachten ist. Experten der Kunstberatung sprechen hier von Zeiträumen von fünf bis zehn Jahren oder länger. Das gilt besonders für zeitgenössische Kunst oder solche, die von bis dato unbekannten Künstlern stammt. In den meisten Fällen steigt der Wert eines Kunstobjekts mit seinem Alter. Das ist jedoch nicht immer der Fall, weshalb es wichtig ist, den Kunstmarkt stets im Auge zu behalten. Obwohl ein jedes Kunstwerk einzigartig ist, ändern sich doch der Geschmack und die bevorzugte Stilrichtung der Menschen im Laufe der Zeit.
Welche Nachteile bringt das Investment in Kunst mit sich?
Die Nachteile des Kunstinvestments sind für allem für Menschen ausschlaggebend, die das Investment als reines Geldgeschäft betrachten. Anders als Aktien werfen Kunstobjekte weder Zinsen noch Dividenden ab. Mit regelmäßigen Erträgen aus dem getätigten Investment ist also nicht zu rechnen. Außerdem lässt sich im Vorfeld weder feststellen, ob der Wert des Werkes steigen wird, noch ob es sich später erneut verkaufen lässt. Das liegt daran, dass Kunst mitunter extremen Trends unterworfen ist. Diese richten sich zwar nicht nach den Finanzmärkten, jedoch nach dem Geschmack der Menschen, der sich oftmals als wankelmütig herausstellen kann.
Neben dem reinen Kaufpreis für das Kunstobjekt fallen für den Käufer zusätzliche Kosten an, die ebenfalls getragen werden müssen. Dazu zählt einerseits die Provision, die von der Kunstgalerie oder der Auktion berechnet wird und zusätzlich zum Kaufpreis anfällt. Andererseits kann es besonders bei älteren Gemälden notwendig sein, das Stück aufwendig und fachgerecht restaurieren zu lassen. Anschließend muss für eine fachgerechte Aufbewahrung gesorgt werden, für den Fall, dass das Kunstwerk nicht aufgehängt werden soll. Dazu kommt schließlich die Versicherung, die je nach Wert des Kunstobjekts entsprechend hoch ausfallen kann.
Was ist für eine erfolgreiche Investition notwendig?
Ein wichtiges Kriterium für das erfolgreiche Investment ist es, den Kunstmarkt zu kennen. Da dieser immer wieder unterschiedlich starken Schwankungen unterworfen ist, kann es notwendig sein, sich stets auf dem Laufenden zu halten.
Wenn es um den Kauf eines Kunstobjekts geht, ist es nicht immer reine Kopfsache. Stattdessen handelt es sich mitunter um ein emotionales und ideelles Investment. Besonders Kunstliebhaber müssen deshalb entscheiden, wie viel Emotion in das Investment einfließen soll. Kunst ist gleichfalls ein Ausdruck von Bildung, Kultur und der Geisteshaltung. Diese Herangehensweise findet sich vermehrt unter Sammlern, die Bilder nicht allein wegen ihres finanziellen Wertes kaufen. Der klare Vorteil hierbei ist, dass sie ein möglicher Wertverlust nur selten trifft. Stattdessen sind für sie die Homogenität ihrer Sammlung sowie die emotionale Bindung zum Kunstwerk von Bedeutung.
Hier gilt es außerdem zu entscheiden, inwiefern man selbst mit der Kunst interagieren möchte. Soll das Kunstwerk ausschließlich die Eingangshalle eines Gebäudes säumen? Oder soll der Künstler aktiv unterstütz werden? Soll das Bild vielleicht sogar regelmäßig ausgestellt werden, damit der Bekanntheitsgrad des Künstlers steigt? Bei solchen und anderen Entscheidungen können entweder Experten der Kunstszene oder eine Kunstberatung weiterhelfen.
In welche Art von Kunst dabei investiert werden sollte, ist abhängig von den eigenen Vorlieben. Generell gilt jedoch: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte sich vor allem an die sogenannten Blue Chips halten. Dabei handelt es sich nicht um hippe Avantgarde, sondern um die Werke international bekannter und gefeierter Künstler. Diese stellen sich langfristig betrachtet als gut verkäuflich dar und zeichnen sich durch ihre Wertbeständigkeit aus.
Allerdings ist das Investment in die Geheimtipps der Kunstszene besonders aufregend und spannend. Dazu zählen beispielsweise die Kunstobjekte junger Kunststudenten oder Künstler, die auf dem aktuellen Kunstmarkt bisher noch nicht angekommen sind. Solche Kunstobjekte können günstig erworben werden und im besten Fall einen immensen Wertzuwachs verzeichnen. Allerdings besteht hierfür keine Garantie. Genauso gut kann es sein, dass die aufstrebenden Künstler letztlich spurlos und ungesehen aus der Kunstszene verschwinden. Stellt das gekaufte Werk ein reines finanzielles Investment dar, so entpuppt es sich als Anlageflop. Deshalb wird generell empfohlen, Kunstwerke von aufstrebenden Künstlern vor allem dann zu kaufen, wenn man sich selbst zu ihnen hingezogen fühlt. Das bedeutet, dass es notwendig ist, zwischen Qualität und Preis eines Kunstwerks zu unterscheiden. Denn wie teuer ein Kunstwerk ist, ist eine Frage des Marktes, nicht der Qualität oder Ästhetik des Kunstwerks.
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